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Informationen und Geschichten rund um den Travebogen
Palliativversorgung gewinnt weiter an Bedeutung
Das Palliativnetz Travebogen konnte im vergangenen Jahr insgesamt 1469 schwerstkranke und sterbende Menschen unterstützen und begleiten. Das sind fast acht Prozent mehr als noch im Jahr 2021 und bedeutet eine Steigerung um 20 Prozent gegenüber der Patienten:innenzahl von vor fünf Jahren. Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) wird in der Gesellschaft immer relevanter. „Diese Zahlen belegen eindrucksvoll, dass der Wunsch nach einer palliativen Betreuung im häuslichen Umfeld wächst. Immer mehr Menschen nehmen unsere Angebote wahr und auch die Sichtbarkeit unserer Arbeit steigt.“ sagt Travebogen-Geschäftsführer Thomas Schell. Über 90 Prozent der betreuten Personen starben in den eigenen vier Wänden – genau sie es sich gewünscht hatten.
Auch die Angebote der Beratungsambulanz des Travebogens wurden im vergangenen Jahr deutlich mehr genutzt. Die Mitarbeitenden dort sind oft die erste Anlaufstelle für eine frühzeitige Auskunft zu vielen Fragen, die Betroffene und deren An- und Zugehörigen zur palliativen Versorgung haben. "Dass diese Informationsmöglichkeit noch viel häufiger in Anspruch genommen wird und auch von Hausärzt:innen und Fachärzt:innen empfohlen wird" wünscht sich Thomas Schell. So könnten Menschen deutlich früher unterstützt und vor allem auch aufgeklärt werden, welche Möglichkeiten es in der palliativen Begleitung gibt.
2022 konnten die Pflegeteams des Travebogens in den Versorgungsgebieten Lübeck, Bad Segeberg, Bad Oldesloe und Kaltenkirchen insgesamt 53.118 Hausbesuche durchführen. 2021 waren es noch 45.238. Entsprechend dieses hohen Bedarfs ist auch die Zahl der Beschäftigten gewachsen. Carola Neugebohren als Bereichsleitung freut sich daher, dass die Zahl der Mitarbeitenden auf über 130 gestiegen ist und es, trotz der angespannten Fachkräftelage in der Pflege, weiterhin gelingt, Menschen für den Travebogen zu begeistern.
Dem Travebogen ist es ein Anliegen, auch über den pflegerischen und unterstützenden Arbeitsalltag hinaus, die Themen „Sterben, Tod und Trauer“ in die Gesellschaft zu tragen. Mit diesem Anliegen findet vom 7. Bis 21. Oktober 2023 die nun 10. Hospiz- und Palliativwoche in Lübeck statt. „Unser Ziel ist dann, diese Aktionswoche mit modernen Formaten auch weiter für jüngere Zielgruppen zu öffnen, mehr Menschen Lübecks zu erreichen“, blickt Schell voraus.